„Keine Angst, Mama und Papa, wir streiten nur!“ Wie eine magische Leiter streitenden Geschwistern und schimpfenden Eltern helfen kann

Was können Eltern tun, wenn Geschwister streiten?

Als Familie verbringen wir einen Großteil unserer Zeit zusammen, manchmal auf engem Raum. Wo Menschen mit ihren persönlichen Merkmalen, Bedürfnissen und Wünschen zusammenkommen, gibt es auch Unstimmigkeiten und Krach - das ist ganz normal. Dass wir mit gesellschaftspolitischen Hürden und mit Krisen umgehen müssen, die unseren ganzen Planeten ins Wanken bringen, stellt Eltern vor zusätzliche Herausforderungen.

 

Wir sprechen selten darüber, wie es eigentlich funktioniert, das Leben mit seinen kleinen und großen Herausforderungen zu bewältigen. Vor allem sprechen wir selten darüber, wie wir eines unserer wertvollsten Werkzeuge – den Körper, in dem wir wohnen – nutzen können, um das Zusammenleben zu meistern und einen liebens­werten Alltag zu gestalten.

 

In meiner Praxis für (Online-) Paartherapie erlebe ich, dass sich viele Elternpaare ähnliche Fragen stellen:

 

Wie können wir als Eltern mit dem Streit der Geschwister einen Umgang finden, der die Familie nicht belastet, sondern stärkt?

 

Wie können Eltern dafür sorgen, dass alle Familienmitglieder in ihrem Gleichgewicht bleiben - wo sich Familienmitglieder mit ihren Bedürfnissen doch ständig in die Quere kommen?

 

Wie schaffen es Eltern, Bindungsverletzungen zu reparieren, wenn sie sich im Chaos des Alltags im Ton vergriffen haben?

 

Wie können wir Erwachsene in der Familie (oder auch in Beratung und Therapie) die Kinder dabei unterstützen, einen wohlwollenden Blick auf ihre Körperempfindungen und Gefühle zu entwickeln - als Grundlage für lebendiges Miteinander?

 

Kinder und Erwachsene brauchen Vorbilder, die zeigen, wie ein starker Umgang mit Streit aussehen kann

Illustration aus "Mona und die magische Gefühlsleiter"
Illustration aus "Mona und die magische Gefühlsleiter"

Die Antworten auf die genannten Fragen fallen natürlich für verschiedene Familien unterschiedlich aus. Gleichzeitig gibt es Dinge, die zu berücksichtigen sich meines Erachtens für alle Eltern lohnt - und wir alle brauchen Vorbilder. Aus diesem Grund nutze ich in meiner Arbeit als Psychologin und systemische Therapeutin genauso wie in meinem eigenen Familienalltag gerne Kinderbücher, die stärken und inspirieren können.

 

Familie kann manchmal anstrengend sein. Das erlebt auch Mona, die Hauptfigur in meinem Kinderbuch "Mona und die magische Gefühlsleiter“. Vor allem wenn Mona bei einem Streit wütend wird, Mama schimpft und Mona sich danach am liebsten verkriechen will … Gut, dass Mona Onkel Merlin hat! Denn Merlin trinkt gerne mit Mona Minztee, wenn Mona wegen ihrem Bruder oder Mama und Papa frustriert ist. Außerdem hat Merlin einen ganzen Zauberladen voller magischer Gegenstände. Und anhand der magischen Leiter erklärt er Mona, was bei einem Streit in ihr vorgeht und was ihr helfen kann.

 

 

Ein psychologisches Kinderbuch über streitende Geschwister und schimpfende Eltern

„Mona und die magische Gefühlsleiter“ habe ich wie alle meine psychologischen Bücher für Kinder konzipiert, die in Begleitung eines Lieblingsmenschen lesen. Da das zugrundeliegende Konzept recht umfangreich ist und die Geschichte mit der Metapher der magischen Leiter arbeitet, stellt sich die Frage, für welche Altersgruppe das Buch geeignet ist. Ich habe nachfolgend für euch als interessierte Leser*innen meine Gedanken zusammengefasst, in welcher Weise Familien von dem Buch profitieren können:

 

Für wen ist "Mona und die magische Gefühlsleiter - Emotionsregulation und körperliche Regulation zauberhaft erklärt" gedacht?

 

Für Babys und ihre Eltern: Das Buch ist geeignet für Eltern, die von Anfang an einen lebendigen und kreativen Umgang mit Konflikten leben wollen. Insbesondere in einer Lebensphase mit Baby können Eltern viel über ihre eigene innere, magische Leiter lernen - gerade das Versteck (3. Stufe) kann bei Überforderung eine Rolle spielen. Auch ein kreativer Umgang mit Konflikten, zu dem die Hauptfiguren Mona und Merlin anregen, ist in dieser Phase für Elternpaare wertvoll.

 

Für Kinder ab 4 Jahren: Kinder saugen die farbenfrohen Illustrationen mit den zahlreichen Details auf und lauschen den Worten der vorlesenden Bezugspersonen. Beim Lesen der Geschichte erfahren sie, dass der Austausch über Bedürfnisse, Körperempfindungen und Gefühle ein ebenso selbstverständlicher Teil des Familienlebens sein darf wie gemeinsames Vorlesen.

Eltern von Kleinkindern, die das Konzept der magischen Leiter kennen, können ihre Kinder bei der Entwicklung von Strategien zur Emotionsregulation und Konfliktlösung auf kindgerechte, spielerische Weise unterstützen - zum Beispiel durch die Übungen, die im Online-Material für Erwachsene vorgestellt werden.

 

Für Kinder von 6 - 9 Jahren: In diese Phase haben Kinder bereits ein ausgeprägtes Verständnis für das Zusammenspiel der Illustrationen und der Geschichte.

Es geht nun immer wieder auch darum, zu verstehen, warum Eltern manchmal schimpfen und Geschwister und die Kinder selbst schreien, schubsen oder schlagen - wo sie doch eigentlich gerne anders reagieren wollen.

Die Mitmach-Seiten gestalten vielen Kinder in diesem Alter mit Begeisterung.

Eltern können die magische Zaubersprache (siehe ergänzendes Online-Material zum Buch) nutzen, um den Austausch über innere Zustände kindgerecht zu gestalten.

Durch die Geschichte erfahren Kinder: Konflikte in der Familie, Streit mit den Geschwistern und Verletzungen durch Lieblingsmenschen gehören zum Leben - und es gibt fantasievolle Wege mit diesen Herausforderungen umzugehen.

 

Für Kinder von 10 - 12 Jahren: Kinder verstehen nun die Metapher der magischen Leiter und können sie nach und nach immer besser auf sich und ihre Familienmitglieder anwenden. Gerade die Erkundung eigener "Rutschknöpfe" (Trigger) und "Klettertricks" (Ressourcen), zu der die Mitmach-Seiten im Buch anregen, wird nun richtig interessant. Kinder und Erwachsene können im Alltag die Leiter-Metapher nutzen, um klarer für sich zu werden, was ihnen guttut - und was nicht.

 

 

Ein starker Umgang mit Konflikten

Illustration aus dem Kinderbuch "Mona und die magische Gefühlsleiter"
Illustration aus dem Kinderbuch "Mona und die magische Gefühlsleiter"

Ein starker Umgang mit Konflikten erkennt an, dass Konflikte zum Leben gehören, und ermöglicht es Kindern auch in Konfliktsitua­tion zu erfahren: „Ich bin okay so wie ich bin!“

Jede Familie kann von den Erkenntnissen aus der psychologischen Forschung profitieren. Und jeder wichtige Erwachsene im Leben eines Kindes kann ein Kind stärken. Mit der Haltung, dass in den Stolpersteinen des Lebens Gelegenheiten liegen, um die Ressourcen zu erweitern, die wir für ein lebendiges und erfülltes Leben brauchen.    

Ich wünsche allen großen und kleinen Leser*innen von "Mona und die magische Gefühlsleiter" viel Freude beim Erproben eines fantasievollen Umgangs mit den Herausforderungen des Familienalltags!


Ab sofort erhältlich: Kinderbuch "Mona und die magische Gefühlsleiter - Emotionsregulation und körperliche Regualtion zauberhaft erklärt"

Das Buch kann direkt über den Verlag Ernst Reinhardt bestellt werden - und überall wo es Bücher gibt


Wer schreibt hier?

 

Dies ist das Blog des Halthafens von Julia Schneider, Psychologin und Mutter von zwei Kindern.

 

Meine Texte ergeben sich aus der Beschäftigung mit psychologischer und systemischer Literatur und Forschung, meinen Erfahrungen in der Paartherapie mit Eltern in meiner Praxis in Darmstadt und der Paarberatung und Paartherapie online sowie aus meinem Leben als Mama von zwei Kindern. Aus meiner Arbeit heraus entwickele ich außerdem psychologische Kinderbücher. Wenn du über neue Texte informiert werden magst, folge mir gerne auf Instagram oder trage dich gern für meinen Newsletter ein.